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Berüchtigt - die Narbe

Überhaupt wird die Narbenbildung als hauptverantwortlich für das Postdiskotomiesyndrom angeschuldigt, wobei allerdings unterschiedliche Aussagen zu einem möglichen Zusammenhang vorliegen [38, 14, 4, 28, 29].

Wie kommt es zu dieser Narbenbildung :

- Von manchen Autoren werden Defekte in fibrinolytischen System vermutet [41-44, 14].
- Durch postoperative Nachblutungen. Die Dunkelrate könnte hier hoch sein [28].
- Die Frage stellt sich, ob die intraoperativen Manipulationen, evtl. gar Schäden [31-33], und die Größe der Wundfläche verantwortlich sind. Graver et al. konnten allerdings einen Zusammenhang zwischen Ausmaß der Freilegung oder gar Duraverletzungen verneinen [14].

Dabei ist vorstellbar, daß es - individuell ausgeprägt - durch diese intraoperativen Manipulationen zu nervös-autonomen Reaktionen kommt [38], zum epiduralen Exsudat, wie man es bei Revisionsoperationen in der 2.-6. Woche postoperativ vorfindet, und darauf aufbauend zur epiduralen Narbenplatte.

Daß diese autonomen Reaktionen ein Faktor sein könnten, dafür spricht unsere Beobachtung seit April ´97, daß unter zusätzlicher Ausschaltung der Nozizeptoren während der offenen Operation durch eine intraoperative Periduralanästhesie Narbenplatten wie die breiten manschettenförmigen in der mittleren Bildreihe nicht mehr zu beobachten sind :

ausgedehnte Arachnopathie p.o. intraoperative Manipulationen ... ... oder Läsionen ? große Wundflächen Postdiskotomiesyndrom: Schmerzkatheter, infiziert, Abszeß, 1 Bandscheiben-Op, 2 Stabilisations-Ops, Schadensersatzprozeß
Narbenbildung: Frühphase nach Op - Exsudat ? Spätphase: breite Narbenplatte, Fixation und Traktion der Cauda altes Hämatom ? konventionelle mikrochir. Operation
3 Patienten ... nach ... mikro-endoskopischer Fensterung. Believe it ...

Zu differenzieren ist diese Beobachtung allerdings vom möglichen Einfluß der zunehmenden Miniaturisierung der Eingriffe. Die (aus anderen Gründen) durchgeführten MR-Kontrollen zeigen regelmäßig nur sehr geringgradige Adhäsivprozesse. Auszunehmen sind hier die wenigen Fälle intra- und extraforaminaler Vorfälle in Höhe L5/S1, bei denen das Spinalganglion involviert ist, die auch sonst bekanntermaßen eine schlechtere Prognose zeitigen.

Beim Postdiskotomiesyndrom findet sich auch eine Patientengruppe, die in den amerikanischen Statistiken von vornherein entfällt, so daß hier höhere Erfolgsraten bei der mikrochirurgischen Diskektomie berichtet werden. Es sind die Patienten, bei denen es um Berentung geht, um die Anerkennung von Unfallursachen, Berufskrankheiten oder um Haftpflichtprozesse.

Unter solchen Voraussetzungen ist nach den amerikanischen Untersuchungen ein schlechtes Ergebnis voraussagbar [4-10, 34, 36, 37]. Bei voraussagbar schlechtem Ergebnis wiederum sollte eine Operation nicht durchgeführt werden. Patienten und Ärzte gelangen hier sehr leicht in einen Kreislauf sozio-ökonomischer Faktoren, der sich verselbständigt [23, 34-37, 8].


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