Wozu Laser ?
"Laser" gilt heute als Wunderwaffe und Allheilmittel. Dabei gibt es
sehr viele völlig unterschiedliche Laserarten. Die Anwendung muß gut überlegt
sein.
Für den Einsatz im Bereich der Wirbelsäule eignet sich am besten der Holmium-YAG-Laser:
nur er besitzt die im Wirbelkanal erforderliche hohe Präzision mit einem Wirkbereich
von 0,2 bis 0,5 Millimetern - eine unabdingbare Voraussetzung für das Arbeiten in der
Nähe der Nervenwurzel.
Mit dem "Coherent Versa Pulse Select 80 Watt" steht uns die höchste
Leistungsklasse mit ausreichenden Reserven
zur Verfügung:
- mit 10 Watt kann man Bandscheibenvorfälle schrumpfen und "modellieren",
die Blutstillung vereinfachen, was Narben vermindert.
- mit 20 Watt höhlt man den Vorfall aus und trägt Sequester ab,
verödet die Schmerzfasern in Längsband oder Gelenkkapseln.
- mit 45 bis 60 Watt entfernt man sogar Knochenverengungen.
Hier die genaue Liste der Einsatzmöglichkeiten für unser Lasergerät:
- Thermoplastie der Bandscheibe: Bei der endoskopischen wie auch bei der offenen
mikrochirurgischen Operation können Vorfälle und Vorwölbungen (Protrusionen)
geschrumpft ("shrinking-Effekt") und die kleineren Öffnungen, durch die der Vorfall
ausgetreten ist, mit Laser wieder verschweißt werden. In beiden Fällen muß die
Bandscheibe nicht ausgeräumt werden: Die Stabilität bleibt erhalten.
- Durch die Hitzewirkung im Bereich von Bandscheibenkapsel und hinterem Längsband werden die dort sitzenden
Schmerzempfänger zusätzlich ausgeschaltet.
- Bei der endoskopischen Operation können Bandscheibenstücke (Sequester) verdampft
werden, die sonst mit den feinen Faßzangen nicht erreichbar oder entfernbar sind, wie
z.B. bei vernarbten oder verkalkten Teilen.
|
|
- Unter direkter endoskopischer Sicht (siehe Abb. unten) können die Nervenäste, die zu den Wirbelgelenken
führen und eine häufige Schmerzursache darstellen, mit der Laserfaser denaturiert und ihre Schmerzleitung auf Dauer
ausgeschaltet werden. Das war bisher nur indirekt unter Durchleuchtung mittels Kälte- oder Thermosonden
möglich - mit unsicherem Erfolg und häufiger Wiederkehr der Beschwerden nach
kurzer Zeit.
Dazu wird zunächst die Diagnose des sog. Facettensyndroms gesichert durch eine gezielte
Blockade der Gelenksnervenäste mit Lokalanästhetikum unter Röntgen-Durchleuchtung.
In der nächsten Sitzung wird dann der eigentliche Laser-Eingriff durchgeführt mit
Bearbeitung der Gelenkäste ggf. unter endoskopischer Sicht sowie Raffung der Gelenkkapsel:
|
|
|
|
|
|
Analog wird dieses Vorgehen bei Arthrosen der kleinen Wirbelgelenke an der Halswirbelsäule
angewandt, die häufig chronisch-schmerzhafte Verspannungen der Nackenmuskulatur und gar
Hinterkopfschmerzen verursachen können.
Bilder links: Testblockaden der Wirbelgelenke unter Durchleuchtung.
|
- Schließlich verhindert die Laserbehandlung von Nervenstümpfen nach Verletzungen zu einem hohen
Prozentsatz die Neubildung von schmerzhaften Stumpfneuromen.
|