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8. Untersuchungen

Die anatomische Situation läßt sich heutzutage am genauesten mit Hilfe der Kernspintomographie (MR) abbilden.

CT: Sequester Kernspintomographie: Sequester UND Wurzel sind zu sehen. Also hohe Auflösung der Kernspintomographie.

Sie erlaubt in den meisten Fällen eine Aussage darüber,ob eine weitere konservative Behandlung überhaupt aussichtsreich erscheint. Abgetrennte und gewanderte Bandscheibenteile (Sequester) lassen sich damit sicher erkennen.

Ein kleiner Vorfall ... ... kann sehr schmerzhaft sein. Ein sehr enger Wirbelkanal.

Auch enge Wurzelkanäle und ein enger Wirbelkanal lassen sich damit gut beurteilen. Optimal geeignet ist diese Untersuchung für die ohnehin viel zarteren anatomischen Verhältnisse an der Halswirbelsäule:

1= abgeplattetes Rückenmark  2= Vorfall  3= eingeklemmte Nervenwurzel ... und das alles ist im CT kaum zu sehen.

Auch kann man damit größere Wirbelsäulenabschnitte übersehen, z.B. Lendenwirbelsäule plus untere Brustwirbelsäule. Hoch liegender Vorfall Überblick bis zum 11. Brustwirbel
Die mit Röntgenstrahlen arbeitende Computertomographie (CT) sollte nur noch für spezielle Fragestellungen eingesetzt werden: als Myelo-CT nach einer Myelographie oder wenn eine Kernspintomographie nicht durchgeführt werden kann (dringender Notfall) oder darf (Patienten mit Herzschrittmacher).

Vorfall im CT ... ... im Myelo-CT nach Myelographie, bei der ... ... der Kanal mit Kontrastmittel gefüllt wird.

Die Methode der Myelographie wiederum (Bild rechts) darf heute als weitgehend überholt bezeichnet werden.

Auch die Unterscheidung zwischen Narbe und Vorfall bei voroperierten Patienten gelingt meist recht gut mittels Kernspintomographie, wenn zusätzlich Kontrastmittel intravenös gegeben wird. Narbengewebe nimmt Kontrastmittel auf, Bandscheibenvorfälle wenig.

Narbengewebe nach Operation - gefürchtet.

Die Abkürzung für Kernspintomographie lautet NMR - englisch für Nuclear Magnetic Resonance - nicht etwa deutsch für "Nie Mehr Röntgen". Soweit sind wir noch nicht:

Wirbelgleiten

Oft benötigen wir zusätzlich zum Kernspintomogramm Röntgenaufnahmen der Wirbelsäule zur Beurteilung des Gesamtzustandes der Wirbelsäule (Osteoporose!), oft auch Schrägaufnahmen, in denen man die Weite der Nervenwurzelkanäle erkennen kann, oft zusätzlich Funktionsaufnahmen (unter Rück- und Vorwärtsbeugen) mit der Frage eines Wirbelgleitens.

Mit diesen Untersuchungen, einzeln oder in Kombination, ist die individuelle Situation des Patienten zu klären - auf jeden Fall dann, wenn neurologische Ausfälle bestehen oder wenn nach einer vernünftigen Zeit konservativer Behandlung keine Besserung eintritt.

Erst dann sollte die weitere Behandlung - ob konservativ, schmerztherapeutisch, Absaugung, mikrochirurgische oder endoskopische Operation - festgelegt werden. Nur so kann die Wahl einer nutzlosen oder gar falschen Methode vermieden werden, oft auch Zeitverlust.

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