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1. Anatomie
Die Lendenwirbelsäule

Die Wirbelsäule des Menschen ist die Achse des Körpers. Sie besteht aus 7 Hals- , 12 Brust- und 5 Lendenwirbeln sowie dem Kreuzbein, das fest mit dem Becken verbunden ist. Diese Achse ist nicht starr und gerade, sondern in sich geschwungen und beweglich durch viele Gelenke, die Wirbelgelenke und die Bandscheiben.

Ein Wirbel besitzt einen Wirbelkörper als tragendes Element. Dahinter setzt ein halbkreisförmiger Bogen an, der den eigentlichen Wirbelkanal umschließt. Darin verlaufen, durch den Bogen geschützt, das Rückenmark und an der Lendenwirbelsäule die Gesamtheit der unteren Nervenwurzeln.

Die halbkreisförmigen Wirbelbögen besitzen nach hinten Dornfortsätze, deren Spitzen man unter der Rückenhaut spürt, und seitlich Querfortsätze. Zwischen diesen Fortsätzen liegt beidseits die Rückenstreckmuskulatur.

Aufbau eines Wirbels
Der Inhalt des Wirbelkanals ... ... in Höhe der Lendenwirbelsäule

Das eigentliche Rückenmark zieht nur hinab bis etwa zur Höhe des 1. Lendenwirbels. Die weiteren Nervenwurzeln zu Becken und Beinen verlaufen als Cauda (lateinisch: der Schwanz) weiter nach unten durch den Lendenwirbelkanal bis zu ihren Austrittspunkten. (Deswegen ist die sogenannte Rückenmarkspunktion keine Punktion des Rückenmarks, sondern des Lendenwirbelkanales.)

Die Wirbelbögen sind durch Wirbelgelenke miteinander verbunden, die sich wie Kippgelenke verhalten. Deswegen fällt das Beugen in der Wirbelsäule leichter als die Seitwärtsneigung. Die Wirbelkörper sind gelenkig durch die Zwischenwirbelscheiben, die Bandscheiben, verbunden.

Man kann die Wirbelsäule mit einem Schiffsmast vergleichen, der durch die seitlichen Verspannungen und Streben biegsam in Mittelstellung gehalten wird. Das sind bei der Wirbelsäule die Rückenstreckmuskeln, die Bauchmuskeln, die Schultermuskeln und die Gesäßmuskeln. Kommt der Schiffsmast ins Wanken, d.h. lockern sich Bandscheiben oder Gelenke, so muß nachgespannt werden, d.h. die Muskeln müssen das Ganze wieder im Gleichgewicht halten. Die sog. Rückenschule ist insofern eine Muskelschule.

Gesunder Ring, gesunde Bandscheibe Die Bandscheibe als Puffer und Gelenk

Die Bandscheibe besteht aus einem sehr festen, sehnigen Faserring, dem Bandscheibenring (Anulus fibrosus), der den Bandscheibenkern aus Knorpel (lat. Nucleus pulposus) zusammenhält. Somit bildet sie, zwischen den Wirbeln sitzend, Stoßdämpfer und Kugelgelenk zugleich, die die Druck- und Biegebelastungen der Wirbelsäule ausgleichen.

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